Entwicklung | Neuausrichtung des Konzeptes im Herbst 2014

In meiner Frustration erkannte ich, dass mir im Produzieren und vor allem der Handlung die Linie fehlte. Eigentlich gab es noch gar keine Geschichte im engeren Sinne. Stattdessen einzelne Sequenzen, die hier und da auftauchten. Auf das Erlebnis des Vaters an der Front (1945) folgte die Episode, in welcher Luise die Kirschblüte fi ndet (1944) woraufhin im nächsten Moment die Liste der Vertriebenen im Bürgermeisteramt ausgehängt wird (1946).

Das ganze war nicht nur chaotisch, sondern auch für den Leser schwer zu verstehen. Selbst ich als Erzähler wusste nicht mehr was passierte.
Der Schritt zurück ans Reißbrett musste erfolgen. Dazu schloss ich mich ein paar Wochen in die Universitätsbibliothek ein und besann mich auf die Dinge, die ich während des Bachelorstudiums über Filmdramaturgie bzw. das Geheimnis des Erzählens gelernt hatte.

Mit Büchern von u. a. Syd Field frischte ich mein Gedächtnis auf. Erinnerte mich zurück an Heldenreisen, Plot Points usw.

Um es mit dem Beispiel des Kochens zu beschreiben: ich habe die Zutaten für das Gericht erneut auf dem Tisch versammelt. Doch diesmal kochte ich mit einer Anleitung.

Auszug aus dem Drehbuch: Luise und Mathias laufen die Dorfstraße in Harkau entlang.

Auszug aus dem Drehbuch: als sie einer Wagenkolonne der Wehrmacht begegnen rennt Mathias neugierig davon.